Das dritte Projektgebiet liegt auf der Insel Normanby, ca. 80 km nordöstlich der Provinzhauptstadt Alotau. Es ist geplant zwei Gebiete à je 50 ha Grösse als Schutzzonen auszuscheiden und die Landbesitzerfamilien wiederum für den Verzicht auf jegliche Nutzung, ausser der touristischen, zu entschädigen. Eines der Gebiete liegt auf 500 Meter über Meer im Bergregenwald. Es ist ein Brut- und Balzplatz des Goldenen Paradiesvogels (Paradisea decora), einer endemisch nur auf Normanby und der Nachbarinsel Ferguson vorkommenden Paradisvogelart. Das zweite Gebiet liegt etwas tiefer auf 400 Meter über Meer. Es zeichnet sich durch eine ganz spezielle Pflanzengemeinschaft aus, die sich aufgrund des hohen Nickelgehaltes im Boden gebildet hat. Der Endemiten-Reichtum ist einmalig – doch hochgefährdet: Es steht ein Minenprojekt zur Diskussion – eine Schutzzone könnte wenigstens einen Teil dieses Ökosystems retten.

Die zentrale Figur dieses Teilprojektes ist Waiyaki Nemani. Dank zahlreichen wissenschaftlichen Expeditionen, bei denen er als Führer mitarbeitete, ist er für unser Projekt eine ideale Vermittlungsperson.

Die Familie Nemani betreibt seit mehreren Jahren ihr Gasthaus Sibonai in der Bucht von Sewabai. Um Wissenschaftler einer amerikanischen Universität zu beherbergen wurde ein Gasthaus eingerichtet. Daraus entstand die Idee, das Gasthaus auch für Touristen zu öffnen.

Während an der Küste der Wald bereits durch Wanderfeldbau und Holzerei verändert wurde, gibt es in höheren Lagen noch grosse Flächen primärer Bergregenwälder. Dank jüngeren wissenschaftlichen Untersuchungen weiss man, im Gegensatz zu grossen Teilen Papua Neuguineas, relativ viel über Artenzahlen, Endemiten und Ökologie der geplanten Projektgebiete.

Waiyaki Nemani an einem Standort des nur auf Normanby und Fergusonisland vorkommenden Goldparadisvogel. Touristenführer wie er, vermitteln nicht nur eine uns völlig unbekannte Natur, sondern bringen auch die Traditionen und Alltagssorgen der Papuas näher – was den von Einheimischen betriebenen Gasthäusern einen besonders hohen Erlebniswert verleiht.
Einer der vielen Flüsse, die aus dem Bergregenwald von Normanby entwässert. Die Gewässer sind erstaunlich artenreich und suchen sich dynamisch und vom Menschen praktisch unbeeinflusst von der Quelle bis zur Mündung ihren Lauf. Auffällig ist, dass die Gewässer trotz Wassertemperaturen um 28 Grad Celsius praktisch algenfrei sind. Dies zeigt, dass das Ökosystem intakt ist und dass die Nährstoffe, typisch für Tropenwälder, in der Biomasse gespeichert sind.

Pufferzone um das Schutzgebiet
Eine Pufferzone ist bei diesem Projekt nicht nötig, da das gesamte Schutzgebiet umgebende Land dem gleichen Clan gehört.

Mehr über das Sibonai Guesthouse unter: sibonaiguesthouse.wordpress.com